In der Vielfalt liegt die Würze!
© Bettina Göttl
Aromatisch, frisch und zum Greifen nah - Kräuter- und Gewürzpflanzen-Tipps für den eigenen Genussgarten
Gerade in der grauen, oft tristen Winterzeit belebt uns der Gedanken an frisches Grün, bunte Blüten und aromatische Gerüche. Egal ob im Topf oder der Hängeampel, auf der Fensterbank oder im Balkonkasten und erst recht im Hoch-, Gemüse- oder Stauden-Beet: Kräuter und Gewürzpflanzen sind angesagte Multitalente und sprechen durch ihre Farben-, Formen- und Aromen-Vielfalt all unsere Sinne an!
Sie träumen sich, wie ich, mal wieder in wärmere Gefilde? Zu einem kleinen Steinhaus in Kroatien, in die korsische Macchia, auf die Hügel der Toskana, den verführerischen Duft dieser Landstriche und ihrer Gerichte in der Nase! Dann sind Kräuter wie Salbei, Lorbeer oder Thymian für Sie genau das Richtige! Passend zu ihrer Herkunft haben sie ähnliche Ansprüche – und dazu noch geringe: karge Böden, wenig Wasser und viel Sonne!
Doch auch an feuchten oder schattigen Standorten müssen Sie auf den Genuss von frischen Kräutern nicht verzichten. Haben Sie die passenden Arten für Ihre Lichtverhältnisse gefunden, können Sie diese in der Gärtnerei kaufen oder selbst aus Saatgut anziehen. Wie schön wäre es auch, als Gastgeschenk einmal ein Kräuter-Anzucht-Set mitzubringen!
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Für jeden Cocktail ist ein Kraut gewachsen – und für jede Stimmung ein Tee! Mit dieser Einstellung ist es Ihnen noch heute möglich mit der Mojito-Minze Ihren Cocktail so zu trinken, wie einst schon Ernest Hemingway sein Lieblingsgetränk genoss. Tanzen Sie mit Freunden am Balkon, genießen Sie im Garten eine laue Sommernacht und das mit einem kühl gemixten Getränk in der Hand: Egal ob Gin Basil Smash mit frischem Basilikum oder eine Rosmarin-Margerita – nicht nur Ihre Gäste werden begeistert sein! Natürlich lassen sich mit Ananassalbei, Waldmeister und Co. ebenso leckere Kräuter-Limonaden zaubern.
Machen Sie es zu Ihrem neuen Ritual, Wasser aufzustellen, junge Blätter zu ernten und frisch aufzugießen. Sie trinken keinen Kräutertee? Vielleicht schafft es die Zitronenverbene mit ihrem frischen, fruchtigen und leicht süßlichen Duft, Sie umzustimmen. Oder die Nana-Minze versetzt Sie mit dem Aroma des arabischen Minztees in Urlaubsstimmung. Getrocknet können Sie sich hier viele Aromen für den Winter erhalten und der kalten Jahreszeit schon früh ein Schnippchen schlagen.
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Steht Ihnen der Sinn heute auch mal wieder nach einem Verwöhnprogramm für Körper und Sinne? Dann bedienen Sie sich doch im eigenen grünen Wohnzimmer und tauchen Sie ab in ein duftendes Kräuterbad mit Zitronenmelisse, Milch und Honig. Auch in Cremes, Peelings, pflegenden Körperölen oder Duftsäckchen können Ihre Kräuter verarbeitet, selbst genossen oder zum persönlichen Geschenk gemacht werden. Kamille, Beifuß, Lavendel und Muskatellersalbei sorgen für Wohlbefinden, Blüten wie die der Gewürztagetes oder Indianernessel für die Deko.
Um auch in der kräuterarmen Zeit nicht auf Würze und sommerliche Aromen verzichten zu müssen, können viele Kräuter getrocknet, eingefroren oder eingelegt (in Alkohol, Salz, Öl, Essig) werden. Passend dazu lieben Kräuter es, beerntet zu werden: Sie reagieren mit Wachstum, werden buschiger und verkahlen nicht. Wird es nicht winterharten Arten oder Pflanzen im Topf bzw. Kasten im Freien zu kalt, können diese mit entsprechendem Winterschutz versehen oder im Haus überwintert werden.
Eine fachgerechte Bewässerung der Kräuter, je nach deren individuellen Ansprüchen, wird bei Gefäßen durch einen Wasser-Abfluss bzw. -Speicher stark erleichtert. Je nach Bedarf freuen sich die Pflanzen während der Wachstumszeit über organischen Langzeitdünger.
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