Gartenpflege-Spezialkurs in Deutenkofen
Mit Herz, Schere und Veredlungsmesser – Fachwissen für Obstfreunde

Aufgeschnittene Äpfel, dahinter Personen in einem Raum

Vom 12. bis 14. März 2025 fand in Deutenkofen der traditionelle Gartenpflege-Spezialkurs des Bezirks Niederbayern statt. Im Fokus stand dabei der thematische Schwerpunkt: Obstanbau im Hausgarten.

Das Modul zeigte eine starke Nachfrage und überzeugte mit breit gefächertem Fachwissen, praxisorientierten Inhalten für den heimischen Obstanbau und einem regen Austausch der Teilnehmenden untereinander.

Nachhaltig, regional, praxisnah
Als Betriebsleiter gab Obstbaumeister Hans Göding den Teilnehmerinnen und Teilnehmern zunächst einen spannenden Einblick in den Veranstaltungsort, dem Lehr- und Beispielsbetrieb für Obstbau Deutenkofen, bevor er grundlegendes Wissen zur Wahl geeigneter Baumformen, -sorten und Unterlagen vermittelte. Darüber hinaus gab Michael Weidner einen Einblick in die Bedeutung des Bodens für gesunde Pflanzen und erläuterte Methoden der Bodenpflege, Kompostierung und Düngung. Auch der Pflanzenschutz war ein zentrales Thema. Hans Niedernhuber klärte über gesetzliche Grundlagen und effektive Schutzmaßnahmen gegen Krankheiten und Schädlinge auf. Petra Holzapfel gab wertvolle Tipps rund um Obstbaumpflanzung und Standort; alles mit dem Ziel, gesunde sowie ertragreiche Obstbäume langfristig zu etablieren.
3 Personen halten Zweige
Obstvielfalt im eigenen Garten: Praxiswissen aus erster Hand
Darauf aufbauend, lag ein Schwerpunkt des Kurses auf den Schnitttechniken bei Obstbäumen. Armin Müller führte in deren Grundlagen ein, erläuterte u. A. die Drei-Ast-Krone, Spalierformen und die Pflege alter Obstbäume. In praktischen Übungen konnten die Teilnehmer dies im Anschluss an verschiedenen Bäumen auf dem Versuchsgelände erleben. Auch die Veredlung von Obstbäumen durfte im Spezialkurs natürlich nicht fehlen: Nach einer theoretischen Einführung duften alle, unter Anleitung von Armin Müller und Michael Weidner, selbst das Veredlungsmesser anlegen und ihren Baum im Anschluss mit nach Hause nehmen.
Personen stehen auf einer Wiese unter kahlen Ästen eines Baums
Ein inspirierender Schlusspunkt
Ein weiterer Schwerpunkt lag auf der Vielfalt des Obstanbaus und Nutzung des Erntegutes. Bernd Hofbauer referierte über Beeren- und Wildobst, während Hans Göding eine Verkostung alter und neuer Apfelsorten leitete, bei der die Teilnehmenden Geschmack und Qualität verschiedener Sorten bewerten konnten. Der Vortrag von Klaus Eder rundete das Seminar, mit vielen Anregungen zu Ernte, Lagerung und Verarbeitung von Obst, passgenau ab.
Obstbau, der begeistert!

Der rege Austausch über die drei spannenden Seminartage hinweg zeigte, wie wichtig nachhaltiger und naturnaher Obstanbau für viele Hobbygärtner ist. Bezirksverbandsvorsitzender Harald Hillebrand brachte es treffend auf den Punkt: „Hier sitzen die echten Naturschützer.“ Hans Göding betonte zudem: „Bei allen Möglichkeiten der modernen und digitalen Welt ist das praktische Lernen vor Ort immer noch unendlich wertvoll!“

Besonders betont wurde die wichtige Rolle der Teilnehmer als Multiplikatoren, um das erworbene Wissen weiterzugeben und so die Obstbaukompetenz in den Vereinen und Gemeinschaften zu stärken. Die über 74.000 Mitglieder im Bezirksverband Niederbayern profitieren von diesem Wissenstransfer, der zur Förderung nachhaltiger und erfolgreicher Obstbaukultur beiträgt. Die Teilnehmenden gingen mit neuen Ideen und Motivation nach Hause, um das Gelernte direkt im eigenen Garten und Verein umzusetzen.
Veranstalter

Die Veranstaltung fand in Zusammenarbeit mit dem Bayer. Landesverband für Gartenbau und Landespflege e.V., der Kreisfachberatung für Gartenkultur und Landespflege Niederbayern, der Abteilung Gartenbau Bayern Süd-Ost am Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (AELF) Abensberg-Landshut und dem Lehr- und Beispielsbetrieb für Obstbau Deutenkofen statt.