Mit gutem Beispiel voran
Ideen für mehr Artenvielfalt im eigenen Betrieb
Der Schutz der Artenvielfalt ist keineswegs nur eine Modeerscheinung - insbesondere in den letzten Jahren hat sich gezeigt, dass ihr Schutz für den Verbraucher von großer Bedeutung ist. Gärtnerische Betriebe können durch die Umsetzung einfacher Maßnahmen auf dem Betriebsgelände neue, naturnahe Lebensräume schaffen.
In puncto Artenvielfalt wird so nicht nur ein wertvoller Beitrag geleistet, sondern die neu entstandenen Räume bieten zudem einen passenden Rahmen für Aktionen, Veranstaltungen und Aktivitäten rund um den Biodiversitätsschutz.
Kommunizieren Sie deshalb Ihr Warenangebot und Ihre geleisteten Beiträge nicht nur stationär im und am Betrieb, sondern nutzen Sie auch die digitalen Kanäle, um das Bewusstsein und die Außenwahrnehmung hinsichtlich des Themas Biodiversität beim Kunden zu fördern.
Eingangs- und Außenbereiche mit geeigneten Pflanzen gestalten
Bei der Pflanzenauswahl sind die unterschiedlichen Blütezeitpunkte zu berücksichtigen, damit Pollen und Nektar bereits an den ersten warmen Tagen im Frühjahr sowie im Herbst in einem ausreichenden Angebot vorzufinden sind.
Saatgut für Blühstreifen sollte vorzugsweise von regionalen Fachanbietern bezogen werden und auf den jeweiligen Standort abgestimmt sein. Verzichten Sie vor dem Winter auf den Rückschnitt von Stauden und Blühwiesen, damit Insekten auch in der kalten Jahreszeit ein geeignetes Winterquartier beziehen können. Zudem entstehen ansprechende Winteraspekte, wenn sich der Raureif an frostigen Tagen über die Pflanzen legt.
Widmen Sie auch dem Eingangsbereich, neben dem Parkplatz und den Schauflächen, besonders viel Aufmerksamkeit, denn dieser Bereich wird von Kunden als erstes wahrgenommen und bleibt diesen auch besonders gut in Erinnerung. Achten Sie deshalb auf eine den Jahreszeiten angepasste Gestaltung.
Für die Bepflanzung von Gefäßen und Balkonkästen im Eingangsbereich sind vor allem bienen- und insektenfreundliche Frühjahrsblüher, Kräuter, Beet- und Balkonpflanzen, Herbstblüher oder auch Halbgehölze zu bevorzugen. Die verwendeten Pflanzen müssen entsprechend auch in einem ausreichenden Angebot für den Kunden in der Gärtnerei vorzufinden sein.
Der Eingangsbereich, wie auch Gebäudeteile mit wenigen Fenstern, Gerätehäuser oder auch Lager- und Werkstätten bieten sich für eine Begrünung mit Kletterpflanzen an. Für die verschiedensten Lebewesen entstehen so weitere Schutz -und Lebensräume, zudem wird die Optik der Gebäude durch den Bewuchs aufgewertet. Welche Kletterpflanzen sich für die jeweilige Begrünung eignen, ist abhängig von verschiedenen Faktoren, z. B. dem Standort, der Beschaffenheit der Fassade, der Zeit für Pflegearbeiten und der gewünschten Bewuchsdichte.
Rückzugsorte für Igel, Fledermaus und Co
Für sonnige, dauerhaft zur Verfügung stehende Flächen auf dem Gelände bietet sich auch der Aufbau einer Trockenmauer oder eines Lesesteinhaufens an. Zu den charakteristischen Bewohnern dieser prägenden Elemente zählen beispielsweise Reptilien, wie die selten gewordene Zauneidechse, aber auch Wildbienen sowie eine Vielzahl weiterer spezialisierter Insekten und Kleintiere. Lesesteinhaufen und Trockenmauern können in Bereichen mit einer höheren Kundenfrequenz optisch durch geeignete Pflanzen, wie z. B. den Mauerpfeffer, noch ansprechender gestaltet werden.
Das Sortiment entsprechend ergänzen
Tragen Sie mit Gestaltungselementen das Leitbild Ihres Unternehmens in puncto Artenvielfalt bewusst nach außen!
Ein Totholz- oder Lesesteinhaufen kann für den jeweiligen Betrachter schnell unaufgeräumt wirken. Hier ist Aufklärung und Kommunikation das A und O. Informationstafeln können dabei helfen, die nötige Transparenz zu schaffen und Verständnis beim Kunden zu gewinnen. Zudem bekommen Ihre Besucher mit Hilfe der entsprechenden Beschilderung so einen guten Überblick über die einzelnen Beiträge in Ihrem Betrieb, die Ihren Einsatz zum Schutz der Arten aufzeigen.
Auch bei Musterbepflanzungen in Form von Balkonkästen oder Gefäßen lohnt es sich, Stecketiketten oder auffällige Plakate zu verwenden, die nochmals explizit auf die Insektenfreundlichkeit der Pflanzen hinweisen. Das Thema Biodiversität sollte aber nicht nur stationär für Kunden greifbar gemacht werden, sondern auch durch regelmäßige Beiträge in den Sozialen Medien. Berichten Sie auch hier über Maßnahmen und Aktionen, die Sie in Ihrem Betrieb umgesetzt haben, sowie über Ihr Sortimentsangebot.
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